Rathenower Schüler schicken Störe auf die Reise!

Rathenower Schüler schicken Störe auf die Reise!

Am 17. Oktober 2014 setzten ca. 150 Schüler von Rathenower Grundschulen im Rahmen des Wiederansiedlungsprojektes kleine Störe in die Havel ein. Vertreter der Gesellschaft zur Rettung des Störs, das Wiederansiedlungsprojekt begleitende Wissenschaftler, Vertreter des Deutschen Angelfischerverbandes und des Landesfischereiverbandes Brandenburg/ Berlin (LFV) waren ebenfalls dabei. Zudem informierten Mitarbeiter des Institus für Binnefischerei Potsdam-Sacrow über die Biologie, die Verhaltenweise und die Geschichte dieser außergewöhnlichen Fischart.

In der Pressemitteilung des LFV heißt es: „Der Stör ist ein Erfolgsmodell der Evolution und wirkt wie ein lebendes Fossil. Seine Vorfahren teilten sich schon vor 200 Millionen Jahren die Erde mit den Sauriern. Mit bis zu 5,4 Metern Länge und einem Gewicht bis 800 Kilogramm war der Europäische Stör der größte Fisch in unseren heimischen Gewässern. Havel und Spree zählten vor rund 150 Jahren noch zu seinem natürlichen Verbreitungsgebiet. Hier befanden sich Laichgründe und damit das ,Schlafzimmer‘, in dem aus der Nordsee kommende Störe für Nachwuchs sorgten. Noch im Jahr 1868 wurde an der Kurfürstenbrücke in Berlin ein Stör mit mehr als zwei Metern Körperlänge gefangen. (…) Danach verschwanden die sanften Riesen. Wasserverschmutzung, Gewässerausbau und Stauwehre versperrten den Weg in ihr ,Schlafzimmer‘. Heute gilt der Atlantische Stör in Deutschland als ausgestorben. Aber das soll nicht so bleiben! (…)“

Die Gesellschaft zur Rettung des Störs unter der Federführung von Dr. Jörn Gessner hat es sich zum Ziel gesetzt, diese Fischart wieder heimisch zu machen. In einem gemeinsamen Positionspapier haben sich Brandenburg, Berlin und Sachsen-Anhalt kürzlich gegenüber dem Bund zu ihrer Verantwortung für den Europäischen Stör bekannt. Der Stör hat die Dinosaurier überlebt, doch den Menschen hätte er fast nicht überlebt.

Für den Deutschen Angelfischerverband waren die Präsidentin Dr. Christel Happach-Kasan sowie der Bundesgeschäftsführer Philipp Freudenberg vor Ort. Zusammen mit der Europaabgeordneten Susanne Melior (Umweltausschuss) begleiteten sie den Stör-Besatz. Für den LAVB war Vizepräsident Dr. Klaus Piesker anwesend, der sein Interesse für das gesamte Stör-Projekt mit der Organisation der Ausstellung „Faszinarium Stör“ unter Beweis gestellt hat.

Der Landesanglerverband Brandenburg unterstützt seit Jahren Wiederansiedlungsprojekte von ausgestorbenen Fischarten; ob Lachs, Meerforelle oder jetzt den Stör. Wir Angler sind Naturschützer und arbeiten intensiv mit den Fischereiverbänden und wissenschaftlichen Instituten zusammen, denn wir verfolgen ein gemeinsames Ziel; den Erhalt unserer heimischen Fischfauna.