Wasser ist Ursprung und zugleich Grundlage allen Lebens auf der Erde. Laut Umweltbundesamt sind „Bäche, Flüsse, Seen, Feuchtgebiete und Meere sind Lebensraum einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren und wichtige Bestandteile des Naturhaushaltes. Das Grundwasser ist Trinkwasserspender und Lebensraum zugleich. Wir nutzen Wasser für unsere Ernährung, die tägliche Hygiene und für unsere Freizeitaktivitäten. Außerdem ist Wasser als Energiequelle, Transportmedium und Rohstoff ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Ein effektiver Schutz und der schonende Umgang mit der Ressource Wasser sind Voraussetzung für biologische Vielfalt und eine nachhaltige Nutzung.
Als Lebensgrundlage für Menschen, Pflanzen und Tiere steht das Wasser unter einem besonderen Schutz. Bis 2027 sollen die europäischen Gewässer in einem mindestens guten ökologischen Zustand sein. Deutschland ist von diesem Ziel noch weit entfernt. Deutschland ist ein wasserreiches Land. Nur rund 13 Prozent des Wasserangebots werden genutzt. Die Wasserentnahme geht in allen Sektoren zurück.“ In dieser Ausgabe des „Märkischen Anglers“ soll der besondere Stellenwert des Wassers für uns alle beleuchtet werden. Was bedeutet Wasser, was bedeutet Wassermangel, was bedeutet Hochwasser und wie wirkt sich das auf uns und unsere Umwelt aus? Ohne Wasser gibt es kein Leben. Grund genug, sich einmal genauer mit der wichtigsten Ressource auf unserem Planeten auseinanderzusetzen.
Flusslandschaft der Jahre 2024/25
Die Stepenitz in Brandenburg ist Flusslandschaft der Jahre 2024/25. Dies beschloss der gemeinsame Beirat für Gewässerökologie des Deutschen Angelfischerverbandes e.V. (DAFV) und der NaturFreunde Deutschlands e.V. (NFD). Die beiden Verbände rufen alle zwei Jahre eine gemeinsame Flusslandschaft aus, um die Bevölkerung für die ökologische, ökonomische und soziokulturelle Bedeutung der Flüsse und der von ihnen durchflossenen Landschaften zu sensibilisieren.
Mit einem Einzugsgebiet von circa 870 Quadratkilometern bildet sie mit ihren fünf wichtigsten Nebenflüssen (die Sude, Dömnitz, Kümmernitz, Panke und dem Schlatbach) einen der wenigen verbliebenen naturnahen Flussläufe in Brandenburg. Ihre Einzigartigkeit und ihr hoher Schutzwert, wie auch die aktuellen Herausforderungen hinsichtlich der laufenden Projekte zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und der Wiederansiedlung seltener Tierarten haben den Ausschlag gegeben, die Stepenitz auszuzeichnen. Die offizielle Proklamationsveranstaltung findet am morgigen Freitag, den 22. März 2024, in Perleberg statt.
Glasaalbesatz im Elbeeinzugsgebiet
Viele bedrohliche Veränderungen im Lebensraum des Europäischen Aals (Anguilla anguilla) führten seit 1980 zum rapiden Rückgang um 90 Prozent des Glasaalaufkommens und der Aalbestände, sodass seine Art in der roten Liste der IUCN geführt wird. Im EU-Ministerium wurden 2007 Schutzmaßnahmen in der EU-Aalverordnung beschlossen, die durch die Länder in Form von Managementplänen auf die einzelnen Gewässersysteme angepasst werden. Die Schätzungen im Managementplan für das Elbeeinzugsgebiet gehen davon aus, dass bis 1980 ohne den menschlichen Einfluss jedes Jahr noch 27 Millionen Steigaale in die Elbe eingewandert wären, aus denen sich jährlich 1.600 Tonnen abwandernde Blankaale entwickelt hätten. Von diesem Referenzwert ausgehend, sollen Schutzmaßnahmen ergriffen werden, damit wieder mehr Aale die Elbe verlassen und sich auf ihre Reise zu ihren Laichgebieten begeben können.
Modellierungen zeigen, dass die seit 2006 ergriffenen Maßnahmen, insbesondere die Besatzmaßnahmen der Angler und Fischer, den dramatischen Rückgang der Aalbestände stoppen konnten und sogar zu einer leichten Vergrößerung des Aalbestands führten. Der Aalbesatz ist aufgrund des aktuell geringen natürlichen Aalaufstiegs und der Verbauung der Wanderwege zumindest kurz- bis mittelfristig unverzichtbar für die Gewährleistung einer ausreichenden Blankaalabwanderung aus Binnengewässern. Diese wichtige Besatzmaßnahme zur Wiederauffüllung des Bestands des Europäischen Aals wird fast vollständig von engagierten Anglern und Fischern ausgeführt. Am 13. Februar 2024 wurden deshalb 834 Kilogramm Glasaale gleichmäßig in dafür geeignete Verbandsgewässer besetzt. Der Besatz dient der Weiterführung des Pilotprojektes „Erhöhung des Aallaicherbestandes beim Europäischen Aal im Einzugsgebiet der Elbe im Land Brandenburg“ und wird mitfinanziert aus Mitteln der Fischereiabgabe des Landes Brandenburg.
„Fangeln“ und „Anglerkönige“
„Als junger Erwachsener bin ich gern von Zepernick (bei Bernau) aus in Richtung des Wandlitzer Seengebietes zum Angeln gefahren. Die rund 12 Kilometer pro Tour habe ich dabei immer mit dem Rad zurückgelegt. Irgendwann wurde daraus: ‚Fangeln‘ – ein Wortspiel aus Fahrradfahren und Angeln. So konnte ich meine zwei großen Leidenschaften zu dieser Zeit gut miteinander verbinden. Das sportliche Radfahren habe ich mittlerweile aufgegeben, aber zum Angelgewässer geht es noch immer mit dem Rad und / oder auch der Bahn.“ Dass dies durchaus eine Alternative zum gewohnten Auto sein kann und was man dabei beachten muss, erzählt unser Redakteur Christian Polinna in dieser Ausgabe des „Märkischen Anglers“.
Des Weiteren geben wir die „Märkischen Anglerkönige“ 2023 bekannt, die auf dem diesjährigen Verbandstag des Landesanglerverbandes Brandenburg e.V. am 27. April 2024 traditionell ausgezeichnet werden. Ein leckeres Fischrezept sowie interessante Beiträge der Brandenburger Meeresangler und Castingsportler sind ebenso dabei wie die Neuigkeiten des Landesanglerverbandes Mecklenburg-Vorpommern e.V. und des DAV-Landesverbandes Berlin e.V..
„Der Märkische Fischer“
Alles Wissenswerte aus der Fischereiforschung, von der Berufsfischerei und vom Forum Natur Brandenburg e.V. erwartet Euch wie immer in unserer Beilage „Der Märkische Fischer“.
Das Projekt „OderAngeln“ des Instituts für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow wird fortgesetzt. Auch in dieser Ausgabe rufen wir noch einmal dazu auf, sich möglichst zahlreich daran zu beteiligen. Uwe Feiler (MdB) und Parlamentarischer Staatssekretär für Ernährung und Landwirtschaft kommt in einem ausführlichen Interview zu Wort, während Dr. Sabine Buder, Geschäftsführerin des Forum Natur Brandenburg e.V., bei politischen Entscheidungsfindungen „faire Diskussionen auf Augenhöhe“ anregt. „Endlich Wasser“, stellt Lars Dettmann, Geschäftsführer des Landesfischereiverbandes Brandenburg/ Berlin e.V., fest. Nach Jahren mit extremem Niederschlagsdefizit und Dürreeffekten regnete es in den Wintermonaten überdurchschnittlich viel. Nun gelte es, das Wasser in der Landschaft zu halten. Viele Fischarten, wie der Hecht, profitieren von den derzeitigen Überschwemmungen.
Das und noch viel mehr findet ihr in der neuen Ausgabe des „Märkischen Anglers“ und des „Märkischen Fischers“, die in diesen Tagen ausgeliefert wird. In diesem Sinne, viel Spaß beim Lesen und Blättern!
Hier sind die bisherigen Ausgaben des „Märkischen Anglers“ seit 2008 online abrufbar.
© Titelbild: Fario e.V.