Die schrecklichen Bilder von der Oder haben uns alle in den letzten Tagen und Wochen geschockt. Es ist eine Naturkatastrophe von riesigem Ausmaß. Tonnen von Fischen mussten verenden. Unverständnis macht sich breit über das, was geschehen ist. Ein riesiger Schaden an einem der schönsten Gewässer Deutschlands ist entstanden. Angler waren die Ersten, die mitbekamen, dass etwas mit der Oder nicht stimmte.
Die Katastrophe an der Oder
Für die Menschen vor Ort brach eine Welt zusammen. Für viele hängen Existenzen an der Oder. Für andere ist die Oder einfach ihr schönstes Angelrevier. Der Landesanglerverband Brandenburg wird Mittel und Wege finden, um die Oder und die Menschen vor Ort dabei zu unterstützen, damit es dem Fluss bald wieder besser geht.
Erneut liegt ein Hitze-Sommer hinter uns. Gewässer, Wälder und die in ihnen lebenden Tiere sind die Leidtragenden. Die Gewässer trocknen nicht nur aus, sie werden auch viel zu warm, was zu einem Sauerstoffmangel führt, da sich Sauerstoff in warmem Wasser weniger löst, als in kaltem. Die Unterwasserwelt ist von großer Bedeutung für die Welt über Wasser. Sie ist nicht nur Indikator, sondern auch ein Regulator unseres gesamten Systems. Deshalb müssen wir auf sie besonders achtgeben.
Das Netzwerk Natur
Nicht zufällig behandeln wir deshalb auch in dieser Ausgabe des „Märkischen Anglers“ die Pflanzen und Organismen in und an unseren Gewässern. Das vielfältige Leben unter Wasser ist der Ursprung und die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Der Mensch im „Netzwerk Natur“ muss sich als ein Teil dieses Netzwerkes verstehen. Die Photosynthese spielt in den komplexen Prozessen zur Entstehung des Lebens die zentrale Rolle. Das Titelthema dieser Ausgabe wird deshalb die große Bedeutung eines funktionierenden Ökosystems unter Wasser für das gesamte Leben darstellen.
Zum Leben unter Wasser gehören neben den Fischen, Pflanzen und Kleinstorganismen auch die Muscheln. Die Stepenitz beispielsweise ist ein wichtiger Lebensraum für die Bachmuschel, die andernorts schon vielfach verschwunden ist. Anders in der Prignitz. Hier gibt es noch Tausende von ihnen. Das soll auch so bleiben. Um die Arten- und Lebensraumvielfalt in der Stepenitz und den Auen zu erhalten, setzt der Naturschutzfond mit Unterstützung des Wasser- und Bodenverbandes Prignitz, des Landesanglerverbandes Brandenburg und des Instituts für Binnenfischerei Potsdam-Sacrow zahlreiche Wasserbau- und Artenschutzmaßnahmen um. Umweltminister Axel Vogel machte sich Anfang August ein Bild von den Arbeiten in der Prignitz.
Das gemeinsame Angeln
In diesem Jahr konnten wir nach zwei Jahren Pandemie endlich wieder in vollem Umfang unsere Angelveranstaltungen durchführen. Die Landesanglertreffs der Schüler, Jugend und Junioren sowie der Senioren und Feederangler waren erfreulich besucht, ebenso das Angeln der Damen, das Feriencamp sowie der Kinder- und Jugendtag des Landesanglerverbandes Brandenburg. Die Gemeinschaft ist es, die Verbände ausmacht. Das ist auch die Identität des Landesanglerverbandes. Deshalb müssen wir das gemeinschaftliche Angeln auch in Zukunft unbedingt am Leben erhalten.
Im Forum Natur Brandenburg ist die neue Geschäftsführerin, Dr. Sabine Buder, erfolgreich in große Fußstapfen getreten. Geneinsam mit ihren Söhnen nahm sie am Kinder- und Jugendtag des Landesanglerverbandes Brandenburg teil. Sie ist äußerst interessiert für unsere Anliegen und sehr aktiv bei der Verbreitung unserer Pressearbeit. Es zeigt sich, dieses Netzwerk funktioniert. Darüber hinaus haben wir ein leckeres Schleien Rezept von Ralf Behnke in unserer Ausgabe und natürlich wie immer große Fänge bei unserer Ausschreibung zum „Märkischen Anglerkönig“.
„Der Märkische Fischer“
Alles Wissenswerte aus der Berufsfischerei und der Fischereiforschung sowie vom Forum Natur Brandenburg findet Ihr wie immer in unserer Beilage. „Warum wir mehr Nasen brauchen“. Diese Frage beantwortet PD Dr. Carola Winkelmann, Leiterin der Arbeitsgruppe Fließgewässerökologie der Universität in Koblenz-Landau am Institut für Integrierte Naturwissenschaften, die das Renaturierungsprojekt INTASAQUA – Integrativer Artenschutz aquatischer Verantwortungsarten an der Nister begleitet.
Gregor Beyer, ehemaliger Geschäftsführer des Forum Natur Brandenburg und jetzt Amtsleiter für Landwirtschaft und Umwelt des Landkreises Märkisch-Oderland (MOL), gibt in einem Interview Hintergrundinformationen zum Fischsterben in der Oder. Ihren Einstieg als Geschäftsführerin beim Forum Natur Brandenburg hat sich Dr. Sabine Buder sicher auch anders vorgestellt. Auch sie berichtet über die aufregenden und gleichermaßen bedrückenden erste Tage an der Oder.
„Der Biber zählt in Europa zu den streng geschützten Arten und unterliegt in Deutschland dem Naturschutzrecht. Um ein ‚Leben mit dem Biber‘ für die Land- und Flächennutzer möglichst konfliktfrei zu gestalten, hat das Land Brandenburg mit seinem 7-Punkte-Programm ein aktives Bibermanagement ins Leben gerufen“, sagt Lena Kolbow, Biberbeauftragte für das Land Brandenburg, in einem gesonderten Artikel in dieser Ausgabe. Darüber hinaus lädt das Institut für Binnenfischerei zum Tag der offenen Tür ein.
Diese und noch viel mehr spannende Themen erwarten Euch in der neuen Ausgabe des „Märkischen Anglers“, die in diesen Tagen ausgeliefert wird. In diesem Sinne, viel Spaß beim Lesen und Blättern!
Hier sind alle Ausgaben des "Märkischen Anglers" online abrufbar.
Titelbild: Adobe Stock