Der Europäische Aal (Anguilla anguilla) ist der „Fisch des Jahres 2025“. Er ist ein faszinierender Bewohner unserer Küsten- und Binnengewässer. Interessant ist der Aal wegen seines komplexen Lebenszyklus, der ihn aber auch besonders empfindlich gegenüber Störungen macht. Der Europäische Aal machte einst etwa die Hälfte der Fischbiomasse in den europäischen Binnengewässern aus.
Die Kanäle der norddeutschen Marschen waren damals so reich an Jungaalen, dass die Bauern sie als Dünger auf die Felder schaufelten oder sogar an ihre Hühner verfütterten. Neben anderen, werden als Ursachen für den starken Bestandsrückgang Lebensraumverlust, Wanderhindernisse und die Folgen des Klimawandels vermutet. Zahlreiche Querbauwerke erschweren heute die Zu- und Abwanderung der Aale in ihre angestammten Lebensräume in den deutschen Gewässern.
Hintergrund
Der Deutsche Angelfischerverband e.V. (DAFV), das Bundesamtes für Naturschutz (BfN), der Verband Deutscher Sporttaucher e.V. (VDST) und die Gesellschaft für Ichthyologie e.V. (GfI) küren in Deutschland jedes Jahr den „Fisch des Jahres“. Es ist eine Auszeichnung, die in verschiedenen Ländern vergeben wird, um auf bedrohte Fischarten und deren Lebensräume aufmerksam zu machen. In Deutschland beispielsweise wird seit 2003 jedes Jahr eine bestimmte Art gewählt, um auf deren ökologische Bedeutung und den Schutzbedarf hinzuweisen. Jeder Projektpartner schlägt für die Wahl eine Fischart vor.
Seit dem Jahr 2023 wird der „Fisch des Jahres“ in einer öffentlichen Onlineabstimmung unter den vier Kandidaten gewählt. 2024 wurde er erneut in einer öffentlichen Online-Abstimmung gewählt. Unter den 5.962 gültigen Stimmen ging am Ende der Europäische Aal als Sieger hervor. Die komplette Pressemitteilung des DAFV ist hier abrufbar.
© Foto: Sune Rii Sørensen / DAFV