Sie sind Teil des Ökosystems Fluss, See oder Bach. Und sie haben eine Rolle in diesem System. Viele wissen nur wenig über unsere einheimischen Krebse. Aber wie viele der Krebse, die hier mittlerweile leben, sind wirklich noch „einheimisch“? Krebse sind wirbellose, wechselwarme Organismen, die mit Kiemen atmen und mit einem 21-gliedrigen Panzer sowie zehn Paar Extremitäten versehen sind.
Über die Evolution der Krebse ist wie bei den meisten anderen Gliederfüßern nur relativ wenig bekannt. Die ersten Krebsfossilien kennt man aus dem Kambrium, wo bereits Vertreter der Muschelkrebse (Ostrakoden) und der Höheren Krebse (Malacostraca) vorkommen. Die ersten Krebsformen ähnelten wahrscheinlich den heute noch ausschließlich in Brackwasserhöhlen vorkommenden Remipedia. In der neuen Ausgabe des „Märkischen Anglers“ widmen wir uns den Flusskrebsen.
Flusskrebse in Brandenburg
Flusskrebse sind dämmerungs- und nachtaktiv. Die meisten Arten sind Einzelgänger. Da sie sensibel auf Verunreinigungen ihres Lebensraums reagieren, sind Flusskrebse innerhalb gewisser Grenzen ein Indikator für die biologische Wasserqualität eines Standortes. Flusskrebse packen Beutetiere mit ihren großen Scheren. Die kleineren Scheren des zweiten und dritten Laufbeinpaares zerteilen die Beute und führen sie zum Mund. Sie sind Allesfresser und fangen Wasserinsekten, Würmer, Molche, Muscheln und Fische, sofern sie zu erbeuten sind.
Die Situation unserer ursprünglich hier heimischen Flusskrebse ist schlecht. Die amerikanischen Flusskrebse, angeführt vom Kamberkrebs und gefolgt vom Signalkrebs und dem Roten amerikanischen Sumpfkrebs, sind eingewandert und haben sich in den Gewässern fest etabliert. Diese eingewanderten Krebse dürfen aber zum Verzehr oder auch als Angelköder dem Gewässer entnommen werden. Als Angler darf man Krebse mit der Handangel oder der Köderfischsenke von maximal 120 Zentimetern Kantenlänge fangen. Einheimische Krebse haben es schwer, während neue Krebsarten hinzukommen. Auch die Welt unter Wasser befindet sich im Wandel.
Weitere Themen
In diesem Jahr findet am 8. Juli 2023 wieder das größte Anglerfest für Kinder und Jugendliche in Töplitz am Sacrow-Paretzer-Kanal statt. Es wäre wünschenswert, wenn zahlreiche Jungangler der Einladung des Landesanglerverbandes Brandenburg e.V. zum Kinder- und Jugendtag folgen würden. Die Vorbereitungen laufen und alle jungen Hobbyangler aus Brandenburg und Berlin sind dazu herzlich eingeladen. Unsere Kinder, ob jung, ob alt, sind unser höchstes Gut. Warum nicht mit ihnen gemeinsam einen unvergesslichen Tag in Töplitz am Wasser verbringen? In der neuen Ausgabe findet Ihr den genauen Ablaufplan, der auch hier abrufbar ist.
Angeln in Brandenburg ist gelebter Natur- und Umweltschutz, aber noch viel mehr. Dass dem so ist, davon konnte sich Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke beim 33. Verbandstag des LAVB selbst überzeugen. Am 28. August 2023 wird Dietmar Woidke zehn Jahre Ministerpräsident in Brandenburg sein. Zum Landesanglerverband hat er dabei immer ein hervorragendes Verhältnis gepflegt. In diesem Jahr kam er zu früher Stunde ins Hotel „Van der Valk“ in Rangsdorf mit aufrichtigem Dank für das Engagement um Natur und Gesellschaft – und mit positiven Neuigkeiten. Die Förderrichtlinie über die Gewährung von Zuwendungen aus der Fischereiabgabe wird fortgesetzt. Für wichtige Aufgaben wie die Finanzierung der Öffentlichkeitsarbeit, zu der „Der Märkische Angler“ gehört, der Aus- und Fortbildung im Fischereiweisen sowie die Pflege von Kultur und Traditionen stehen bis 2027 Fördergelder des Landes zur Verfügung.
Neben diesen Themen sind weitere interessanten Artikel unter anderem zum Casting, zum Meeresangeln, vom Deutschen Angelfischerverband e.V. und vom Landesanglerverband Mecklenburg-Vorpommern e.V., die sich mit dem angekündigten und mittlerweile realisierten Aalfangverbot bzw. dem illegalen Glasaalhandel beschäftigen, sowie unsere Pressemitteilungen zur Wasserkraft, zur Bachmuschel und den Kiesbänken in der Dosse in der neuen Ausgabe des „Märkischen Anglers“ nachzulesen. Nicht fehlen, darf natürlich auch die Fischverwertung. Passend zum Thema verrät Ralf Behnke ein Rezept für „Frische Flusskrebse im Kräutersud“.
„Der Märkische Fischer“
Alles Wissenswerte aus der Fischereiforschung, von der Berufsfischerei und vom Forum Natur Brandenburg e.V. erwartet Euch wie immer in unserer Beilage „Der Märkische Fischer“. Das große Thema ist dabei die Konferenz „Quo vadis Oder?“ zum letztjährigen Fischsterben, die am 26. Mai 2023 in Seelow stattfand. Organisiert von Lars Dettmann, Geschäftsführer Landesfischereiverband Brandenburg/ Berlin e.V., und moderiert von Dr. Sabine Buder, Geschäftsführerin Forum Natur Brandenburg e.V., diskutierten Wissenschaftler und Vertreter aus Politik über den Zustand und die Aussichten für den Fluss und seine Fischbestände. Neben dem Landrat von Märkisch-Oderland, Gernot Schmidt, war auch Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke Teil des Podiums.
Der Ministerpräsident appellierte eindringlich: „Die Oder ist die Lebensader der Region und mit seinen Auen ein höchst wertvoller Naturraum. Sie ist die Existenzgrundlage für viele Menschen. Eine Katastrophe wie das dramatische Fischsterben darf sich nicht wiederholen. Die schockierenden Ereignisse im vergangenen Sommer sind Mahnung und Auftrag zugleich: Die Ursachen müssen klar benannt und Konsequenzen gezogen werden. Gemeinsam müssen wir alles Machbare dafür tun, den wertvollen Lebensraum Oder zu schützen und zu erhalten!“
Das alles und noch viel mehr findet Ihr in der neuen Ausgabe des „Märkischen Anglers“ und des „Märkischen Fischers“. In diesem Sinne, wünschen wir Euch viel Spaß beim Lesen und Blättern!
Hier sind alle Ausgaben des "Märkischen Anglers" online abrufbar.
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