Kormoran, Biber, Otter und in diesem Zusammenhang die EU-Verordnung „Natura 2000“, die Ausweisung von Schutzgebieten, halten Brandenburgs Landnutzer in Atem. Aus diesem Grund wurde der zuständige EU-Kommissar für Umwelt, Maritime Angelegenheiten und Fischerei, Karmenu Vella aus Malta, eingeladen, um sich selbst ein Bild von den Bedenken und Problemen der Fischer in Brandenburg zu machen.
Lars Dettmann, Geschäftsführer des Landesfischereiverbandes, Gregor Beyer, Geschäftsführer des „Forum Natur Brandenburg“ und Andreas Koppetzki, Hauptgeschäftsführer des Landesanglerverbandes Brandenburg in seiner Funktion als Vizepräsident des Landesfischereiverbandes, begleiteten dabei den EU-Kommissar, der in Anwesenheit unseres Ministerpräsidenten, Dr. Dietmar Woidke, und unseres Ministers für Ländliche Entwicklung, Umwelt uns Landwirtschaft, Jörg Vogelsänger, die Fischerei Köllnitz in Storkow, die Peitzer Teichwirtschaft und das Institut für Binnenfischerei Potsdam-Sacrow besuchte.
„Zu starre Naturschutzvorschriften sorgen für massive Probleme im Fischereiwesen“, so Dettmann. Es gehe nicht darum, Kormoran, Biber oder Wolf zu bekämpfen, es gehe um ein Gleichgewicht in unseren Naturlandschaft. „Es geht uns um leben und leben lassen“, kommentierte Gregor Beyer vom „Forum Natur Brandenburg“. Er freue sich, dass sich bedrohte Tiere erholt haben. „Es muss aber zu einem Artenmanagement kommen, dass es Kormorane und Biber gibt, aber es weiter möglich ist, wirtschaftlich Fisch zu produzieren.“
In den Großen Schauener See entließ der EU-Kommissar, zusammen mit Dr. Dietmar Woidke, Jörg Vogelsänger und einer begeisterten Schulklasse nicht nur symbolisch Jungaale. Karmenu Vella will sich für die Belange der Brandenburger Fischer in Zukunft einsetzen. Er plädiert dafür, dass „alle an einen Tisch kommen, dort die Probleme vortragen und Lösungen gefunden werden.“
Während in Storkow Berufsfischer Ihre Probleme kundtaten, hörte Karmenu Vella in Peitz sehr aufmerksam den Teichwirten zu. Zum Abschluss besuchte er das Institut für Binnenfischerei Potsdam-Sacrow, wo ihm IfB-Direktor Dr. Uwe Brämick aktuelle Forschungsinhalte erläuterte. Dabei bemerkte Herr Vella, wie wichtig die Fischereiwissenschaft ist und dass diese helfen kann, Probleme zu lösen. Diese Probleme betreffen nicht nur die Fischer, sondern natürlich auch uns Angler. Deshalb war dieser Besuch des EU-Kommissars in Brandenburg auch für uns sehr bedeutsam.
In der Presse fand das Ereignis ein breites Echo. Einen Beitrag aus Storkow in den „Norddeutschen Neusten Nachrichten“ findet Ihr hier. Zu dem Bericht aus Peitz in der „Lausitzer Rundschau“ gelangt Ihr hier.