Der November ist ins Land gegangen, die Menschen in unserem Bundesland haben sich weitestgehend an die festgelegten Maßnahmen zur Eindämmung der COVID19-Pandemie gehalten, doch das Virus hält sich hartnäckig.
Mit Blick auf das wohl wichtigste Familienfest der deutschen Bevölkerung, die Weihnachtsfeiertage, hat die Bundesregierung in Korrespondenz mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten weitere Schritte zur Pandemieeindämmung festgelegt. In erster Linie wird gefordert, private Kontakte im Alltagsgeschehen auf ein Minimum zu beschränken. Nicht alle Bestimmungen erscheinen aus der subjektiven Sicht des Betrachters als schlüssig und umsetzbar und lassen den Unmut derer, in ihrer Existenz gefährdete Verbände und Vereine, als nachvollziehbar erscheinen.
Wir als Angler hatten bisher das Glück, mit dem Ausüben unserer Passion, das Gefährdungspotential zu minimieren und damit einen nicht unwesentlichen Faktor des persönlichen Wohlbefindens weiter genießen zu dürfen. Die Einschränkungen des gemeinschaftlichen Miteinanders in unseren Vereinen haben zu keinen Auflösungserscheinungen geführt, haben aber bei der großen Mehrheit unserer
Mitglieder das Gefühl gestärkt, dass ohne die Treffen und das Agieren im Verein ein
bedeutender Teil ihres Hobbys verloren geht.
Trotz dieser Erkenntnis ist es auch weiterhin unerlässlich, auf das gemeinschaftliche Angeln zu verzichten und beim individuellen Angeln die Regeln der Corona-Verordnung einzuhalten. Das stärkste Mittel zur Bekämpfung der Pandemie sollte unser Verstand und das Verantwortungsbewusstsein gegenüber unseren Mitmenschen sein. Viele unserer Vereine mussten ihre Mitgliederversammlung auf das kommende Jahr verschieben. Traditionell wird bei diesen Versammlungen auch mit der Beitragskassierung der Barzahler begonnen. Jetzt ist unsere Kreativität gefragt, um im Rahmen der Kontaktbeschränkungen mit der Ausgabe der Beitragsmarke unseren Mitgliedern die Möglichkeit zu erhalten, auch mit Beginn des Jahres 2021 die Angelei ausüben zu können.
Wir erleben jetzt einen Advent, wie ihn niemand kennt. Nicht wenige unserer Mitglieder haben ein langes Anglerleben hinter sich, sind den Vereinen treu geblieben und haben viel für sie geleistet. Sie leiden im Moment wohl am meisten unter den Kontaktbeschränkungen. Gerade sie, als besonders gefährdete Personengruppe, dürfen wir jetzt nicht aus den Augen verlieren. Der telefonische Kontakt, die Mail bzw. WhatsApp oder die althergebrachte Weihnachtskarte sind kleine Gesten mit nicht zu unterschätzender Wirkung.
Petri Heil!
Andreas Koppetzki
Hauptgeschäftsführer des Landesanglerverbandes Brandenburg
© Foto: Marcel Weichenhan