Die Aale sind da…

Kaum zu glauben, dass diese Winzlinge bereits drei Jahre auf dem Buckel und einmal den Atlantik überquert haben. An der französischen Küste sind sie angekommen, wurden abgefischt und per LKW heute nach Brandenburg gebracht.

In der Hauptgeschäftsstelle des Landesanglerverbandes Brandenburg in Saarmund wurden die Transport-Boxen mit den Aalen an ehrenamtliche Helfer der einzelnen Kreise ausgegeben, welche die Aale dann an die Bestimmungsorte im ganzen Land verteilten.

Die Logistik stimmt. Die Aale werden schnell verteilt und sofort zu den Gewässern gebracht.

Unsere Fließgewässer müssen mit Aalen besetzt werden, da die Aale durch Querverbauungen der Flüsse nicht mehr alleine ins Meer abwandern und zurückkehren können. Der Kormoran tut zudem sein übriges.

Rechnet man den Besatz der Berufsfischer hinzu, kamen insgesamt 7 Millionen Aale ins Wasser

Angeln kann man nur, wenn auch die Rahmenbedingungen stimmen. Natur nutzen und Natur schützen geht bei Anglern Hand in Hand.

In der nächsten Woche werden noch einmal Aale in unsere Gewässer entlassen werden. Der Erhalt von Fischarten hat für Angler eine große Priorität.

Die Aale brauchen die Angler, um in Brandenburg weiter heimisch zu sein.

Man kann es nicht oft genug betonen, ohne das Engagement der Angler wäre der Aal in Brandenburgs Flüssen vermutlich schon ausgestorben. Und das muss doch für jeden Natur- und Tierliebhaber ein furchtbarer Gedanke sein.

Der Landesanglerverband Brandenburg unternimmt große, auch finanzielle Anstrengungen, um Aale und andere wunderschöne Fischarten zu erhalten.

Hintergrund

Ziel des Pilotprojektes „Zur Erhöhung des Aal-Laicherbestandes im Havel-Dahme und Spreeeinzugsgebiet des Landes Brandenburg“ ist es, die schwindenden Aalpopulationen in Brandenburgs Gewässern zu erhöhen. Der Aalbesatz gilt dabei als beste Methode.

Mehrmals jährlich werden Aale in Brandenburger Gewässern mit Zugang zu Havel und Elbe ausgesetzt. Über die Nordsee und den Atlantik wandern die Fische bis in die Sargassosee, um dort im Alter von zehn bis 20 Jahren zu laichen.

Diese Aale haben bereits eine lange Reise über den Atlantik hinter sich.

Größtes Artenschutzprojekt Deutschlands

Das Projekt wird auch vom Institut für Binnenfischerei Potsdam-Sacrow (IfB) begleitet. Der Bestand sei seit Jahren auf einem erschreckend niedrigen Niveau, sagt Eva Arlt, Mitarbeiterin am Institut in Sacrow. Momentan sei der Aal vom Aussterben bedroht.

Verglichen mit dem Referenzzeitraum von 1960 bis 1979, als die europäischen Aalbestände noch stabil gewesen seien, seien in der Nordsee inzwischen nur noch zwei Prozent der damaligen Populationen vorhanden. Das hätten wissenschaftliche Untersuchungen ergeben. (Quelle: Der Tagesspiegel)

Zurück ins kühle Nass nach der langen Reise.
© Fotos: Andreas Koppetzki, Marcel Weichenhan (LAVB)

Ein Video mit faszinierenden Bildern vom Besatz könnt Ihr Euch hier ansehen:

© Video: Lars Dettmann (Landesfischereiverband Brandenburg/Berlin)