Im Einsatz für den Erhalt der Bachforellen

Der Herr der Flämingforellen

Seit 55 Jahren kümmern sich die Angler in der Fläming-Region um den Erhalt der einheimischen Bachforellen (Salmo trutta fario). Das Bruthaus befindet sich versteckt am Belziger Springbach. Die zur Aufzucht gefangenen, geschlechtsreifen Forellen werden dorthin gebracht und abgestreift. Eier und Milch werden vorsichtig vermischt und so befruchtet.

Die junge Brut wird dann zu gegebener Zeit in die kleinen Flämingfließe gebracht, um dort nach ein oder zwei Jahren abgefischt und als Jungfische in die Gewässer des Landesanglerverbandes Brandenburg entlassen zu werden. Bis heute hat Klaus Baaske den Großteil seiner Zeit dieser Aufgabe gewidmet und gilt vollkommen zu Recht als „Herr der Flämingforellen“.

Hintergrund

Die Bachforelle ist seit dem 16. Jahrhundert in den Flachlandbächen der Region heimisch. Bereits zu der DDR-Zeit litten die Bestände massiv – unter Umwelteinflüssen. Weshalb schon vor mehr als fünf Jahrzehnten engagierte Naturfreunde zusammentraten, um die Art zu erhalten. Damals wurde am Gesundbrunnen in Schwanebeck ein Bruthaus gebaut und erfolgreich die Aufzucht von Forellen betrieben. Der Fischnachwuchs wurde bis nach Mecklenburg geliefert.

In den 1980er Jahren wurde das Bruthaus in Schwanebeck aufgegeben und in Nähe der Springbachmühle ein neues gebaut. An die Erfolge konnte angeknüpft und mit den Fischen aus der Zucht konnten die Bestände erhalten werden. An die hoffnungsvollen Nachwendejahre, durch den Bau von Klärwerken hatte sich die Wasserqualität in den Flämingbächen deutlich verbessert, schloss jedoch die bittere Erkenntnis an, dass allein saubere Gewässer nicht ausreichen, um die Art zu erhalten. Heute sind Mink, Fischotter & Co für den dramatischen Rückgang der Bachforellen im Hohen Fläming verantwortlich.

(Quelle: Märkische Oderzeitung: „Im Einsatz für den Erhalt der Bachforellen“, 7. Februar 2020)

Weitere Informationen über das Bruthaus und seine Geschichte könnt Ihr hier nachlesen sowie in Kürze in der neuen Ausgabe des Märkischen Anglers.

© Fotos: Marcel Weichenhan