Mitteilung: „Erschütternde Bilder an der Oder!“

Fischsterben and er Oder

Liebe Anglerinnen, liebe Angler,

gegenwärtig beherrschen erschütternde Bilder über ein Fischsterben in der Oder unsere Medien. Für viele Bürger unseres Landes wird zum ersten Mal auf sehr tragische Weise deutlich, es gibt auch ein pulsierendes Leben unter der Wasseroberfläche. Die organisierte Anglerschaft hat sich von jeher um gesunde Gewässer und artenreiche Fischbestände bemüht. Aus der Vergangenheit kennen wir einige Ereignisse die zu massiven Fischsterben geführt haben.

Ich erinnere nur an die Fischsterben am Teltowkanal nach Starkregenfällen in Berlin, wenn verstärkt Abwässer in den Kanal gelangen. Oder an das Fischsterben auf dem Rangsdorfer See vor einigen Jahren, wo tonnenweise verendete Fische entsorgt werden mussten. Bei diesen Ereignissen war relativ schnell klar, dass akuter Sauerstoffmangel zum Tod der Fische führte.

Die Natur hat dafür gesorgt, dass die Bestände ziemlich schnell wieder aufgefüllt wurden. Wenn die Vermutungen zutreffen, ist es in diesem Fall anders und es sind giftige Chemikalien in den Flusslauf der Oder gelangt, deren Spätfolgen noch nicht absehbar sind. Gegenwärtig untersuchen die zuständigen Stellen die entnommenen Wasserproben.

Mit welchen Maßnahmen am wirkungsvollsten dieser Katastrophe entgegen gewirkt werden kann, hängt grundlegend von den Ergebnissen dieser Untersuchungen ab. Momentan ist eine drastische Quecksilberbelastung dokumentiert worden. Unser Verband verfügt mit seinen Vereinen vor Ort über die nötigen Strukturen, um die zuständigen Stellen entlang der Oder zu unterstützen.

Bitte geht auf die Behörden zu und bietet Eure Hilfe an. Flächendeckende, zielorientierte, abgestimmte Maßnahmen tragen am wirkungsvollsten dazu bei, die Problematik schnell in den Griff zu bekommen. Zeigen wir einmal mehr, dass es die Angler sind, die es verstehen anzupacken, wenn Not am Mann ist.

Andreas Koppetzki
Hauptgeschäftsführer des Landesanglerverbandes Brandenburg

Die Landkreise informieren

Die zuständigen Behörden auf deutscher und polnischer Seite untersuchen derzeit die Hintergründe des Fischsterbens. Solange keine belastbaren Informationen über die Ursachen, die Konzentration an den unterschiedlichen Flussabschnitten und mögliche Gefahren bekannt sind, empfehlen die anliegenden Landkreise den Kontakt mit Oderwasser für private oder gewerbliche Zwecke vorsorglich zu vermeiden und das Wasser nicht zu verwenden. Über nachfolgende Links könnt Ihr Euch updaten!

Hintergrund

Angler lieben die Natur und helfen ganz selbstverständlich, so etwa in diesem Jahr am Rathenower Wehr, wo, wie in den vergangenen Jahren auch, Aalen geholfen wurde, das für sie unüberwindliche Hindernis bei ihrer Wanderung zum Meer doch noch zu überwinden. Exemplarisch sind auch die vielen Aufräumaktionen der Angler an den Gewässern überall im Land. Der Landesanglerverband Brandenburg ruft darüber hinaus seine Angler einmal im Jahr zu einem Zentralen Hegetag auf.

© Titelbild: Stephan Höferer, Thomas Gutke in: Fischsterben in der Oder
Hunderte tote Fische treiben im Fluss – Wasserschutzpolizei im Einsatz
, MOZ, 9. August 2022, Weitere Fotos: Marcel Weichenhan / LAVB