Trotz Pandemie – Angler pflegen die Natur!

Traditionell führt der Landesanglerverband Brandenburg im Februar seinen Hegetag durch. Die gewohnte zentrale Organisation konnte jedoch auch in diesem Jahr nur ansatzweise umgesetzt werden. Das regional unterschiedlich ausgeprägte Infektionsgeschehen verlangte eine dezentrale Verantwortungsübernahme. In den zahlreichen unserer über 1.200 Angelvereine organisierten unsere Angler deshalb in Eigenregie viele Aktionen, um den Zustand der Brandenburger Gewässer für alle Angler, aber vor allen Dingen auch für das Gemeinwohl zu verbessern.

So hat der Fliegenfischerverein „Fario“ das Jungfischhabitat am ehemaligen Dossower Wehr weiter ausgebaut. Von Anglern des Angelvereins Götz wurden Angelstellen hergerichtet, Beschilderungen erneuert, Totholz von Wegen geräumt und ordentlich Müll eingesammelt. Auch beschädigte Nistkästen wurden gefunden. Dazu sagt der Vorsitzende des Vereins Michael Bohn: „Die Anzahl an beschädigten Nistkästen nimmt von Jahr zu Jahr zu, wahrscheinlich in ähnlichem Maße wie die Population der Waschbären. Sie werden in den nächsten Wochen durch die Jugendgruppe repariert und rechtzeitig zum Beginn der Nistsaison wieder angebracht.“

Der Angelverein „Hecht“ hatte am Werbellinsee gut zu tun mit der Winterberäumung des Uferbereiches sowie der Bergung von angeschwemmten Baumstämmen und diversen größeren Ästen. In Berlin trafen sich Angelfreunde des Bezirksverbandes Hellersdorf und seiner angeschlossenen Vereine, dem Angelsportverein „Kaulsdorf 1954“ und dem Angelsportverein Wuhletal. Gemeinsam wurden die Uferbereiche vom Butzer See, vom Habermannsee und vom Kiessee, immerhin in einem Landschaftsschutzgebiet liegend, von, nicht mehr so viel wie in den letzten Jahren, aber noch immer zu viel Unrat befreit. Der Angelverein „Ukelei“ Sachsenhausen aus Oberhavel schnitt im Bereich der dortigen Wehre Wege und Angelstellen frei, während die Jugendgruppe des Vereins am Oranienburger Kanal sorglos weggeworfenen Zivilisationsmüll einsammelte.

Selbiges tat auch LAVB-Vorstandsmitglied Burkhard Müller am Sacrow-Paretzer-Kanal, dem Ort, an dem jährlich der Kinder- und Jugendtag des Landesanglerverbandes Brandenburg, stattfindet. Er berichtet: „Es war erschreckend, wie viel Plastikabfall anfiel, auch ein Holzgestell mit dünndrahtigem Maschendraht war dabei. Passanten waren von meiner Aktion positiv überrascht.“ Beim Angelverein Kiessee beseitigten die Angler Sturmschäden. Unter anderem wurden Bäume, die im Wasser lagen, mit Hilfe einer Winde an Land gezogen und zerkleinert. Der Arbeitseinsatz des Angelvereins Niederbarnim diente der Gewässerpflege und Verkehrssicherung an der L100 (Amt Wandlitz, Ortslage Klosterfelde in Barnim).

Der Anglerverband Frankfurt (Oder) führte Reinigungsarbeiten an einigen Angelgewässern der Stadt durch. Bodo Taubitz, Präsident des Anglerverbandes, erzählt: „Dabei ging es darum, am Lokbad, Schwänchenteich, Puschkinteich und Großem Kliestower See Müll, Unrat sowie Totholz aus dem Wasser zu bergen bzw. an den Ufern einzusammeln und sofort auf der Deponie zu entsorgen. Es kamen einige Anhängerladungen zusammen. Schwerpunkt war der Puschkinteich, wo man schon von illegaler Müllentsorgung von Bekleidungsgegenständen sprechen konnte. Aber auch ein im Wasser entsorgter Einkaufskorb in tadellosem Zustand kam am Großen Kliestower See ans Tageslicht. Dieser wurde einem Einkaufszentrum in der Gesigstrasse übergeben. Auch Reste von Maschendrahtzaun, Stühle, Kfz-Filter und ein schweres Metallgestell sowie Papier, Flaschen und Büchsen kamen zum Vorschein. Wir appellieren an alle Bürger, keine Abfälle, Unrat oder Müll an und in den Gewässern abzulagern, denn dadurch wird die Ressource Wasser in unnötiger Weise verschmutzt und verunreinigt, was im schlimmsten Fall bis zum Fischsterben führen kann. Nicht nur wir wollen die Gewässer zum Angeln nutzen, jeder sollte sich letztlich in einer sauberen Umgebung bewegen, sich daran erfreuen und dabei erholen können.“

Mit 94.515 Mitgliedern ist der Landesanglerverband einer der mitgliederstärksten Verbände im Land Brandenburg. Wir bedanken uns bei allen Vereinen, die in dieser komplizierten Situation unter Einhaltung der geltenden Eindämmungsverordnung ihren Beitrag zur Pflege der Gewässer leisten konnten.

Pressemitteilung Landesanglerverband Brandenburg, Potsdam, 17. Februar 2022