Anlässlich einer Anhörung vor dem zuständigen Landtagsausschuss fand am heutigen 6. Juli 2015 zu dieser Problematik eine Kundgebung vor dem Landtag am Alten Markt in Potsdam statt. Die Initiative geht als Hauptveranstalter vom Landesbauernverband Brandenburg und als Mitveranstalter unter anderem vom Landesfischereiverband Brandenburg und vom Landesanglerverband Brandenburg aus.
Biberschützer der EU schauen Biberschäden zu!
Seit Jahren vermehren sich in Brandenburg flächendeckend Biber. Das ist auf der einen Seite erfreulich, denn diese Tierart war über eine lange Zeit fast vollständig verschwunden. Auf der anderen Seite nehmen die durch die Tiere verursachten Schäden jedoch Ausmaße an, die weit außerhalb des Akzeptablen liegen. Lange schon ist der Biber keine bedrohte Tierart mehr, wird rechtlich aber immer noch so behandelt. Mit der im Mai in Kraft getretenen Biberverordnung hat Brandenburg erste vorsichtige Schritte in Richtung eines Bibermanagements eingeleitet, wird dabei im praktischen Handeln aber von den Hürden der EU-Gesetzgebung ausgebremst.
Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger, der wie viele andere Landtagsabgeordnete auch an der Kundgebung teilnahm, und von Gregor Beyer scherzhaft „unser Biberminister“ genannt wurde, brachte es auf den Punkt, indem er anmerkte, dass es bisher nur möglich sei, einen Schutzstatus auszurufen. Einen Schutzstatus jedoch wieder aufzuheben, wenn sich die Bestände einer Art stabilisiert haben, sei bisher nicht möglich, daran müsse gearbeitet werden. Neben dem Biber stehen in dieser Diskussion auch der Wolf und der Kormoran zur Debatte.
Neben den Vertretern von Verbänden war auch eine Bürgerinitiative aus dem Oderbruch angereist. Dies verdeutlicht, dass das Aufkommen des Bibers und seine Schäden kein Politikum sind, sondern viele Brandenburger Mitbürger angeht. Der Landesanglerverband Brandenburg versteht sich auch als deren Vertreter.
Weitere Informationen in Form eines Faltblattes zu der Kundgebung sind hier und hier abrufbar.