Jetzt liegt unser Jugendcamp schon einige Monate zurück, dennoch kreisen meine Gedanken noch immer darum. Gerade auch wegen der neuen Broschüre des Landesanglerverbandes Brandenburg für unsere Jungangler wurden mir diese fünf sehr schönen, erfolgreichen, aber auch anstrengenden Tage wieder ins Gedächtnis gerufen und haben mich zum Nachdenken angeregt.
Durch den zeitigen Start in den Sommer-Urlaub waren nur 17 Kinder und Jugendliche im Camp. In diesem Jahr werden wir es besser machen, um möglichst viele Kinder und Jugendliche zu erreichen. Insgesamt kam das Camp aber super an. Das zeigt, unsere Kinder wollen in die Natur und nicht ans Tablet. Es gab mehrere Hegeangeln, die Wurftechniken wurden unter Anleitung des Angelfreundes Olaf Barth an der Arenbergscheibe verfeinert, Angelfreund Stefan Kreft demonstrierte, wie man richtige Knoten bindet und so schöne Schlüsselanhänger herstellt. Die Angelschule wurde in lockerer Form direkt an den Angelplätzen und Geräten, sowie beim abendlichen Stockbrot am Lagerfeuer durchgeführt. Der Ausflug zu den Götzer Bergschützen mit anschließendem Luftgewehrschießen war ein voller Erfolg, den Angelfreund Stefan Mäurer ermöglichte der und hier auch die Kosten übernahm.
Große Fänge und viel Spaß
Insgesamt wurde recht gut gefangen. Es gab kein Kind ohne Fisch. Beim individuellen Angeln wurden einige Welse und Aale gefangen, was natürlich jedes Mal große Aufregung bedeutete. An dieser Stelle sei angemerkt, dass es schön wäre den Kindern auch ein Nachtangeln zu ermöglichen. Wir denken dies wäre auch eine Sache, der sich der Landesanglerverband einmal annehmen könnte, da ja verschieden Vereine oder Kreisverbände eventuell ähnliche Probleme haben. Wir konnten allen Kindern, und auch den Betreuern, als Erinnerung an dieses Camp ein T-Shirt übergeben.
Für viele weitere Preise und Angelsachen (Basecaps, Kopfruten, Futter) für die Kinder bedanken wir uns bei den Spendern. Auch finanzielle Unterstützung wurde uns zuteil. Auch für die Getränke und eine zünftige Wildpfanne fand sich wieder ein Spender. Unsere Angelfreundin Cindy Leinert zauberte in der Küche des Anglerheimes mehrere frische Kuchen und leckere Salate. Der schönste Lohn für die Jugendwarte und Betreuer, auch für die viele Arbeit bei der Vor- und Nachbereitung, war die Anerkennung ihrer Leistungen durch die begeisterten Kinder und Eltern bei der Verabschiedung.
Das Camp ist eine gute Tradition
Es war das 25. Jugendcamp in Folge. Darauf sind wir, glaube ich, zu recht etwas stolz. Zumal das nur der Höhepunkt der Jugendarbeit in unserem Verein ist. Bastelnachmittage, die Angelschule, verschiedene Hegeveranstaltungen und Einsätze zur Pflege unserer Gewässer ziehen sich, für alle 30 bis 35 Mitglieder unserer Jugendgruppe, durch das ganze Jahr. Nur in Vorbereitung und Durchführung dieses Camps wurden weit über 500 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet. An dieser Stelle noch einmal ein ganz großes Dankeschön an die Jugendwarte, ihre vielen Helfer und insbesondere an unseren Jugendwart Sven Findeisen.
In den abendlichen Gesprächen mit den Jugendwarten, Betreuern und einigen Eltern wurden verschieden Sachen angesprochen. So waren einige sehr enttäuscht, dass es auf eine Bitte und mehrfache Nachfragen um Unterstützung durch den KAV nicht einmal eine Antwort gab und immer nur vertröstet wurde. Mit unseren über 200 Mitgliedern und einem kleinen, aber sehr aktiven Kern können wir uns eine Menge „leisten“, auch da wir uns auch nicht zu schade sind betteln zu gehen, also Spenden einzuwerben. Allerdings hätte uns eine andere Wertschätzung und auch finanzielle Unterstützung sehr gefreut und auch geholfen. Gemessen an den übermittelten Worten zur Wichtigkeit der dezentralen Jugendarbeit in den Vereinen stellen sich hier einige Angelfreunde und Eltern natürlich Fragen, da ja nicht unerhebliche Mittel der Vereine als Abführung an den KAV gehen.
Wir hoffen, dass das Camp eine Zukunft hat
Die Arbeit des LAVB auf diesem Gebiet hinsichtlich der Schulung, Bereitstellung von Mitteln, Unterstützung und Beratung ist, aus unserer Sicht wesentlich effektiver, vereinsnäher und unkomplizierter. Das kann nicht nur das Engagement von Frank Grötzner, Referent für Kinder und Jugend, sein. Das dürfte am Verständnis aller ehrenamtlichen und hauptamtlichen Verantwortungsträger im LAVB liegen. Vielleicht ändert sich ja bei uns noch etwas, wenn der neue KAV-Vorstand sich eingearbeitet hat.
Wir werden auf jeden Fall auch ein 26. Angelcamp veranstalten, wenn die finanziellen Mittel es zulassen.
© Text & Fotos: Michael Bohn, Vorsitzender des Götzer Angelvereins