Pressemitteilung: Zwei Millionen Glasaale für Brandenburgs Gewässer

Seit seiner Gründung besetzt der Landesanglerverband Brandenburg e.V. (LAVB) die Gewässer Brandenburgs mit Aalen (Anguilla anguilla). Ziel des Besatzes ist die nachhaltige Förderung des Aalbestandes. Eine natürliche Zuwanderung des Aals aus dem Meer in die Binnengewässer hat sich, aufgrund der zahlreichen Querverbauungen der Flüsse in den letzten Jahrzehnten, leider sehr negativ entwickelt.

Wasserkraftanlagen stellen ein unüberwindbares und tödliches Hindernis für die wandernden Aale dar. Fischfressende Vögel und Säugetiere, die auf der Liste der geschützten Arten stehen wie der Kormoran dezimieren die Aal-Bestände zusätzlich. Um den Aal in unseren Gewässern erhalten zu können, muss etwas getan werden.

Der Kormoran ist gilt als Aal-Fresser Nummer eins. © Foto: Christian Müller (fotolia.com)

Am 20. Februar 2019 werden im Rahmen des Pilotprojektes „Zur Erhöhung des Aal-Laicherbestandes im Havel-Dahme und Spreeeinzugsgebiet des Landes Brandenburg“ 684 Kilogramm Glasaale, das entspricht ca. zwei Millionen Fischen mit einem durchschnittlichen Gewicht von 0,3 Gramm und einer Länge von sechs bis acht Zentimetern, im Einzugsgebiet der Elbe − für die Gewässer des Einzugssystems im Land Brandenburg Havel, Dahme, Spree und deren sich anschließenden Gewässern – vom Landesanglerverband besetzt.

Der Besatz mit Aalen ist der Beitrag der Angler, um den Aal-Management-Plan zu erfüllen. Durch den Besatz wird jedes Jahr ein Vielfaches an Aalen in die Gewässer gebracht, als durch das Angeln wieder entnommen wird.

Die Aale werden unter anderem in den Oder-Havel-Kanal, die Havel, den Voßkanal und den Dreetzsee, der eine Verbindung zu Fließgewässern hat, ausgesetzt. Der Kreisanglerverband Oberhavel wird am 20. Februar zwischen 10 und 11 Uhr den Besatz in genannten Gewässer durchführen.

Ansprechpartner vor Ort ist:

Olaf Wusterbarth
Vorstand des Landesanglerverbandes Brandenburg
Tel.: 0172/3275293
E-Mail: olaf-wusterbarth@t-online.de

Hintergrund Der Europäische Aal

Der Europäische Aal (Anguilla anguilla) pflanzt sich im Atlantik, in der sogenannten Sargassosee vor Mittelamerika fort, überquert dann den Atlantik Richtung der europäischen Küsten und lebt schließlich als ausgewachsener Aal (Blankaal) in den Flusssystemen Europas, um sich dann zur Fortpflanzung wieder auf die Reise über den Atlantik in sein Laichgebiet zurückzubegeben. Die jungen Aale, die im Frühjahr an den Atlantikküsten ankommen, sind durchsichtig, daher auch ihr Name und dann bereits seit drei Jahren unterwegs.

Da die ausgewählten Gewässer sehr geeignete Lebensräume für Aale darstellen, besteht die Hoffnung, durch den Besatz mittelfristig die Anzahl der abwandernden laichreifen Blankaale zu erhöhen. Sollten sie ihr Laichgebiet in der Sargassosee erreichen, könnten sie für zusätzliche Nachkommenschaft sorgen, was dann wieder zu einer vermehrten Zuwanderung von Glasaalen an den europäischen Küsten führen würde.

Damit leisten die im Landesanglerverband Brandenburg organisierten Angler einen wichtigen Teil zur Erhaltung der Aalbestände im Land Brandenburg.

Ansprechpartner:

Andreas Koppetzki
Hauptgeschäftsführer des Landesanglerverbandes Brandenburg e.V.
Tel.: 0173/8771709
E-Mail: a.koppetzki@lavb.de

Pressemitteilung, Potsdam, 18. Februar 2019