Auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin wurde heute der Atlantische Lachs (Salmo salar) offiziell als Brandenburgs „Fisch des Jahres“ vorgestellt. Unser Chefredakteur war vor Ort und hat erläutert, warum der Lachs als Fischart auch für Brandenburg wichtig ist.
„Eigentlich träumt jeder Angler davon, einmal in seinem Leben einen Lachs zu fangen. Der Lachs lebt ja die größte Zeit seines Lebens im Meer. Nun hat Brandenburg zwar keine Küste, dennoch ist der Lachs in Brandenburg von Bedeutung, denn um sich Fortpflanzen zu können, steigt er am Ende seines Lebens in die Flüsse auf, um dort abzulaichen – auch in Brandenburgs Flüsse. Die Stepenitz ist da als Beispiel zu nennen. Und was viele gar nicht wissen ist, dass der Lachs ursprünglich hier mal heimisch war. Vor etwa 100 Jahren ist er aus vielfältigen Gründen ausgestorben. Aus diesem Grund hat der Landesanglerverband Brandenburg 1999 ein Wiederansiedlungsprojekt für den Lachs ins Leben gerufen, um diese wunderschöne Fischart hier wieder heimisch zu machen. Und mit ein bisschen Glück, muss man irgendwann vielleicht gar nicht mehr nach Kanada oder Schweden fahren, um seinen „Fisch des Lebens“ oder in diesem Jahr den „Fisch des Jahres“ zu fangen, sondern man kann es hier in Brandenburg tun.“
Hintergrund Der Atlantische Lachs
Lachse gehören, wie auch die Forellen, zur Familie der Salmoniden (Lachsfische). Sie sind sogenannte anadrome Fische, die ihr Leben im Süßwasser beginnen, als Jungfische dann ihren Weg in die Meere suchen, um als geschlechtsreife und ausgewachsene Tiere wieder an ihren Geburtsort im Süßwasser zurückzukehren, um dort zu laichen.
Auf ihren Wanderungen sind Lachse in der Lage, bis zu zwei Meter hohe Hindernisse zu überspringen. Atlantische Lachse werden 60 bis 100 Zentimeter lang und drei bis 15 Kilogramm schwer, wobei einzelne Exemplare auch größer und schwerer werden können. Der Lachs hat einen spindelförmigen Körper und gut entwickelte Zähne.
Im Meer ist er silbrig, kurz vor der eigentlichen Laichzeit legen die Männchen dann eine Laichfärbung mit goldenen, roten und moosgrünen Farbtönen an. Der Unterkiefer des männlichen Fisches bildet sich dann zum charakteristischen „Laichhaken“ um. An den Laichplätzen angekommen, schlagen die Weibchen mit mächtigen Schwanzschlägen schüsselförmige Laichgruben mit einem Durchmesser von einem bis zwei Meter in den Grund, in die sie ihre Eier ablegen. Die Eier werden während der Besamung mit Kies und Sand bedeckt und dadurch geschützt. Einige Lachse sterben nach dem Laichvorgang und nur wenige wandern als sogenannte Kelts wieder ins Meer ab.
Der Lachs hat hohe Umweltansprüche an seine Laichgebiete und benötigt naturnahe, bevorzugt kiesige bis steinige Gewässerbereiche mit geringen Feinsedimentanteilen und kühlem, sauerstoffreichem Wasser. Freie Wanderwege zu diesen Arealen sind überlebensnotwendig für den Fortbestand von Lachspopulationen. Der Lachs steht als vom Aussterben bedroht auf der Roten Liste gefährdeter Tiere Deutschlands.
Das ursprüngliche Gebiet seiner Laichflüsse in Europa reichte südlich von Portugal und Nordspanien bis nördlich nach Island, von Westen nach Osten über Frankreich, Großbritannien, Deutschland, ganz Skandinavien bis nach Russland. Lachse werden heute in großen Mengen in Aquakultur gezüchtet, besonders bekannt dafür sind Chile, Norwegen, Irland und Schottland. Der Lachs zählt in Deutschland zu den beliebtesten Speisefischen. (Quelle: DAFV)
Auch der Deutsche Angelfischerverband hat den Atlantischen Lachs zu Deutschlands „Fisch des Jahres 2019“ gekürt. Die entsprechende Pressemitteilung könnt Ihr hier abrufen.