Der Frühling liegt in der Luft. Das Leben erwacht in und an unseren Gewässern. Auch das Angeljahr beginnt jetzt so richtig. Das Stippangeln ist wohl die ursprünglichste Form des Angelns und hat sich seit Jahrhunderten fast nicht verändert. Es ist ideal für Einsteiger. Rute, Schnur, Haken, Pose und Köder – mehr ist nicht nötig. Noch immer übt diese einfache Form des Angelns eine Faszination aus.
Zwar ist das Angeln auf Friedfisch in Brandenburg auch ohne Fischereischein, das heißt ohne Anglerprüfung, möglich, das heißt jedoch nicht, dass man sich nicht mit den gesetzlichen und tierschutzrechtlichen Grundlagen auseinandersetzen muss. Jeder Angler muss, auch ohne Fischereischein, in Eigenverantwortung dafür Sorge tragen, dass er sich gesetzeskonform und waidgerecht am Wasser verhält. In der neuen Ausgabe des „Märkischen Anglers“ geht es um das einfache und zugleich faszinierende Stippangeln.
Hegetag
Der Landesanglerverband Brandenburg e.V. (LAVB) wird in diesem Jahr 35 Jahre alt. Diese Zeit ist mit Höhen und Tiefen verbunden. Spätestens aber seit der Ernennung als anerkannte Naturschutzvereinigung im letzten Jahr sind das Angeln und der Landesanglerverband in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Angler setzen sich für den Erhalt der Umwelt ein. Im Rahmen des Hegetages beispielsweise war der Landesanglerverband am 9. Februar 2025 an der Alten Fahrt in Potsdam unterwegs. Dort wurden abgerissene Angelköder und von Kormoranen getötete Fische eingesammelt. Fischereiaufseher kontrollierten Angelpapiere und die verwendeten Angelmontagen.
Die Alte Fahrt steht seit vielen Jahren in der Diskussion. Der Fischereischutzverein „Havel“ e.V. und der Landesanglerverband Brandenburg e.V. haben deshalb in enger Abstimmung eine temporäre Beschränkung bereits 2021 bei der Verwendung der Spinnangel beschlossen. Trotz ordnungsgemäßer Ausübung der Angelfischerei konnte in der Vergangenheit, in Einzelfällen mitunter auch nicht waidgerechtes Verhalten beobachtet werden. Zum Wohle des Fischbestandes und zur Minimierung dieser Einwirkungen wurden deshalb Reglungen beschlossen, die, wie die Kontrollen am diesjährigen Hegetag zeigten, auch wirkungsvoll sind.
Verbandstag
Bundestagswahlen sowie Landtagswahlen liegen hinter uns und auch in unserem Verband wird in diesem Jahr gewählt. Günter Baaske wird sich auf dem Verbandstag des Landesanglerverbandes Brandenburg e.V. am 26. April 2025 erneut als Präsident zur Wahl stellen. Sein Zeugnis in den letzten fünf Jahren kann sich sehen lassen. Stetig steigende Mitgliederzahlen bestätigen seine Arbeit, die des Vorstandes und des gesamten Teams. Eine Maxime begleitet ihn und den Landesanglerverband dabei: „Angeln ist mehr, als nur Fische zu fangen.“
Traditionell werden wir auf dem diesjährigen Verbandstag auch die „Märkischen Anglerkönige“ auszeichnen. Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke wird die Ehrungen vornehmen. Am knappsten war das Rennen beim Barsch, wo bei gleichem Gewicht, die Länge zwischen Heiko Lünz und Michael Wilke, am Ende waren es 41 Gramm Unterschied, entscheiden musste. Mit Christine Hein haben wir beim Blei und beim Wels eine doppelte „Anglerkönigin“ und Marlin Burscher von Saher zum Weißenstein gab mit seiner Hechtmeldung die 16.000 Fangmeldung insgesamt ab.
Demut
Im Grußwort des Buches „Natur.Mensch.Demut“ von Dr. Klaus Piesker schreibt Günter Baaske: „Ganz eng verbunden mit dem Angeln, ist die Natur. Angler haben ein natürliches Interesse daran, die Natur zu schützen, denn nur in einer intakten Natur können sie ihrem Hobby nachgehen. Der Mensch aber greift massiv in die Natur ein, meist nur zu seinem Nutzen und nicht zum Nutzen der Natur. Waren es früher nur wenige, die von Gewässern profitierten, ist heute der Druck auf die Gewässer massiv gestiegen. Im Vordergrund stehen erneut die Wünsche der Menschen an den Schönheiten der Gewässer zu partizipieren. Heute findet nachhaltige Fischerei durch Berufsfischer und Anglerverband als Bewirtschafter dieser Gewässer statt. Sie ernten das, was die Natur unter den gegebenen Bedingungen geschaffen hat.“
Wir leben in sich verändernden Zeiten. Das verunsichert viele Menschen. Angeln kann Ablenkung und Ausgleich schaffen. Angeln in Brandenburg ist ein Kulturgut und tief verankert im Leben der Menschen unseres Landes. Natur und Angeln können nur zusammen gedacht werden. Lassen wir uns von der Natur helfen, indem sie uns Entspannung bei der Ausübung unseres Hobbys schenkt und helfen wir der Natur, indem wir sie schützen.
„Der Märkische Fischer“
Alles Wissenswerte aus der Fischereiforschung, von der Berufsfischerei und vom Forum Natur Brandenburg e.V. (FNB) erwartet Euch wie immer in unserer Beilage „Der Märkische Fischer“.
Sabine Buder, Geschäftsführerin des FNB, führte in dieser Ausgabe ein Interview mit der neuen Ministerin für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, Hanka Mittelstädt. Der Europäische Aal (Anguilla anguilla) ist als „Fisch des Jahres“ 2025 gleich mit zwei Beiträgen vertreten. Zum einen geht es um die „möglichen Auswirkungen von Änderungen der CITES-Einstufungen von Aalen“ unter anderem von Florian Stein, Fachbereich für Europaarbeit und Wissenschaft des Deutschen Angelfischerverbandes e.V., zum anderen um aktuelle Forschungen zum Aal von Dr. Janek Simon vom Institut für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow.
Das und noch viel mehr findet Ihr in der neuen Ausgabe des „Märkischen Anglers“ und des „Märkischen Fischers“, die in diesen Tagen ausgeliefert wird. In diesem Sinne, viel Spaß beim Lesen und Blättern!
Hier sind die bisherigen Ausgaben des „Märkischen Anglers“ seit 2008 online abrufbar.

© Titelbild: Marcel Weichenhan / LAVB