Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke stellte beim diesjährigen Verbandstag des Landesanglerverbandes Brandenburg e.V. (LAVB) in Rangsdorf fest: „Angeln heißt, aktiv in der Natur zu sein, aber auch aktiv für die Natur zu arbeiten“. Seit 34 Jahren lebt der Landesanglerverband nun bereits intensiv nach dieser Prämisse. In dieser Zeit gab es viele Wegbegleiter. Der Ministerpräident war einer von ihnen. Ein anderer war Gunter Fritsch, ehemaliger Landwirtschaftsminister sowie Landtagspräsident und schließlich von 2015 bis 2019 Präsident des LAVB. Er wurde mit fünf weiteren verdienstvollen Anglern beim Verbandstag in das Ehrenbuch des Landesanglerverbandes eingetragen. Alles dazu findet Ihr in dieser Ausgabe des „Märkischen Anglers“.
„Waidgerechtes Angeln“
Wir leben in einer schnellen Zeit und einer Zeit des Wandels. Es tut gut, sich daran zu erinnern, was diesen Verband immer stark gemacht hat. Das ist Zusammenhalt, Kräfte bündeln und vereint in eine Richtung zu ziehen. Was in den „guten alten Zeiten“ richtig war, sollte als Vorbild auch für die Gegenwart dienen. Zu oft müssen wir feststellen, dass dieser Zusammenhalt heute nicht immer da ist. Wir setzen uns dafür ein, die guten Angelbedingungen in Brandenburg zu erhalten und im besten Fall weiter auszubauen. Das Interesse der Angler ist es, zu angeln. Angelverbote, wie an der Alten Fahrt in Potsdam von vielen, mitunter auch von Anglern, gefordert, sind weniger zielführend.
Grundsätzlich gilt, wer angeln geht, muss das waidgerecht tun. Waidgerechtes Angeln geht dabei über die in Fischerei-, Tier- und Naturschutzgesetzen übernommenen Regelungen hinaus. Grundlage hierfür ist der Respekt gegenüber dem Lebewesen. Jeder Angler, der sich mit seinem Hobby auseinandersetzt, wird ganz natürlich ein Gespür dafür entwickeln.
„Waidgerechtes Angeln“ ist nicht nur eine Phrase. Echte Angler leben danach. Wer das nicht tut, sollte nicht angeln gehen. Jeder ist aufgerufen, diejenigen, die sich nicht waidgerecht verhalten, darauf aufmerksam zu machen. Die „schwarzen Schafe“ müssen direkt angesprochen werden, sonst besteht die Gefahr, dass die gesamte Anglerschaft in Verruf gerät. Nicht zuletzt auch deshalb haben wir uns für dieses Titelthema in der neuen Ausgabe des „Märkischen Anglers“ entschieden. Unser Redaktionsteam hat dazu spannende Beitrage verfasst.
Weitere Themen
In diesem Jahr begeben wir uns mit der Stepenitz als „Flusslandschaft der Jahre 2024/25“ auf eine spannende Reise. Nach der offiziellen Proklamationsveranstaltung am „Tag des Wassers“ in Perleberg warten in den kommenden zwei Jahren tolle gemeinsame Projekte mit dem Deutschen Angelfischerverband e.V., dem Fliegenfischerverein Fario e.V. sowie den NaturFreunden Deutschlands e.V. und deren Landesverband aus Brandenburg. Wir freuen uns darauf, mit diesem Projekt auf die große Bedeutung unserer heimischen Flüsse und Flusslandschaften hinzuweisen.
Die Oder ist auch ein Fluss, auf dem im Moment eine große Aufmerksamkeit liegt. Im Rahmen unseres Projektes „OderAngeln“ mit dem Institut für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow (IfB) bitten wir Euch weiterhin, Eure Fänge zu melden. In diesem Zusammenhang möchten wir uns bei allen bedanken, die sich am „Oderangeltag“ am vergangenen Wochenende beteiligt haben. Ein zweiter „Oderangeltag“ wird am 2. und 3. November durchgeführt.
Nicht in ganz so ferner Zukunft liegt der Kinder- und Jugendtag des Landesanglerverbandes. Am 13. Juli werden wir wieder am Sacrow-Paretzer-Kanal in Töplitz mit großem Aufwand Brandenburgs größtes Junganglerfest veranstalten. Bei freiem Eintritt und kostenloser Bewirtung gibt es neben dem großen Gemeinschaftsangeln mit anschließender Tombola weitere kurzweilige Highlights. Wir laden alle, egal ob Angler oder (noch) nicht, dazu ein, sich einmal anzuschauen, was wir dort auf die Beine stellen. „Brandenburgs Jugend angelt“, ist die Botschaft, die wir an diesem Tag aussenden.
Das Schönste am Angeln
Was bedeutet uns das Angeln? Es ist mehr als ein Hobby, es ist eine Passion. Für viele ist es ein Lebensinhalt. Der Landesanglerverband Brandenburg e.V. trägt dafür Sorge, dass das Angeln beschützt wird. Ein starker Verband bedeutet auch eine starke Stimme in den Institutionen im Land. Als eingetragener Umweltverband wird diese Stimme noch stärker werden.
Angeln und Naturschutz gehören zusammen. Das geht natürlicherweise auch gar nicht anders. Angler wollen schöne und gesunde Fische in naturbelassenen Gewässern fangen. Wer also, wenn nicht die Angler oder Fischer, sollten bei Gewässerfragen als erstes angesprochen werden? Die Welt durch die Augen eines Anglers betrachtet, ist verantwortungsbewusst. Angler sorgen sich um Nachhaltigkeit und Waidgerechtigkeit, sie genießen die Natur und erfreuen sich an einem schönen Fang.
Angeln ist eine der vielfältigsten Tätigkeiten, der man nachgehen kann. Es ist gut für Körper und Geist und nicht selten lernt man durch das Angeln, der Natur mit Demut zu begegnen. Hin und wieder geht man ja auch ohne Fisch nach Hause. Das ist eine sehr heilsame Erfahrung, die uns zeigt, wir können nicht alles bestimmen und kontrollieren. Vielleicht ist diese Erkenntnis sogar das Schönste am Angeln – zumindest aber das Zweitschönste, wenn man mal keinen tollen Fisch fängt.
„Der Märkische Fischer“
Alles Wissenswerte aus der Fischereiforschung, von der Berufsfischerei und vom Forum Natur Brandenburg e.V. (FNB) erwartet Euch wie immer in unserer Beilage „Der Märkische Fischer“.
Heiko Harder, Fischereireferent im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MLUK), informiert über die „Die Förderung der Binnenfischerei und Aquakultur aus dem Europäischen Meeres-, Fischerei- und Aquakultur-Fonds (EMFAF) bis 2029“, während Sabine Buder, Geschäftsführerin des FNB dazu aufruft, die „Webfehler der Artenschutzrichtlinien anzugehen.“ Das IfB stellt am Beispiel des Werbellinsees die Frage: „Kann Steigerungsbesatz in einem eigenreproduktiven Maränenbestand erfolgreich sein?“ und Lars Dettmann, Geschäftsführer des Landesfischereiverbandes Brandenburg/ Berlin e.V., kommt auf der Konferenz zu Renaturierungspotenzialen an der Oder am 28. Mai 2024 in Breslau zu dem Urteil: „Die Oder bleibt Sorgenkind“.
Das und noch viel mehr findet Ihr in der neuen Ausgabe des „Märkischen Anglers“ und des „Märkischen Fischers“, die in diesen Tagen ausgeliefert wird. In diesem Sinne, viel Spaß beim Lesen und Blättern!
Hier sind die bisherigen Ausgaben des „Märkischen Anglers“ seit 2008 online abrufbar.
© Titelbild: Stephan Höferer