Hilfe für eine ökologisch wertvolle Reinigungskraft

Hilfe für eine ökologisch wertvolle Reinigungskraft

Naturschutz konkret. Um der in Brandenburg vom Aussterben bedrohten Bachmuschel zu helfen, wurde von der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg das Projekt LIFE Bachmuschel gestartet! In elf Fließgewässern in den Landkreisen Prignitz, Ostprignitz-Ruppin, Oberhavel, Dahme-Spreewald, Spree-Neiße, Oder-Spree und Oberspreewald-Lausitz sollen die Vorkommen der Muschel erhalten und deutlich vergrößert werden. Projektpartner sind unter anderem der Landesanglerverband Brandenburg e.V. und das Institut Für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow (IfB). Für das Projekt fließen in den kommenden zehn Jahren mehr als acht Millionen Euro aus dem LIFE-Programm der Europäischen Union für Natur-, Arten- und Gewässerschutz nach Brandenburg!

Noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts war die Bachmuschel oder Gemeine Flussmuschel (Unio crassus) eine der häufigsten Muschelarten in Brandenburg und kam in nahezu allen Fließgewässern vor. Heute ist die Bachmuschel deutschlandweit – auch in Brandenburg – vom Aussterben bedroht. Die Gründe für diesen Rückgang sind vielfältig: So haben vor allem der Ausbau und die Begradigung von Gewässern mit der Beseitigung von Totholz, Wasserpflanzen und Ufergehölzen die Lebensräume und -bedingungen der Bachmuschel deutlich verändert. Weil Gewässerrandstreifen und Gehölze an vielen Flüssen und Bächen fehlen, gelangen nicht nur Sedimente, sondern auch Nährstoffe und Reste von Pflanzenschutzmitteln von den Feldern direkt in die Gewässer. Auch das Fehlen geeigneter Wirtsfische setzt den Muschelbeständen zu. Vor allem die Elritze und die Groppe spielen im komplexen Fortpflanzungszyklus der Mollusken eine lebenswichtige Rolle, da sich deren Larven als Parasiten an den Kiemen der Fische anheften und sich nur dort zur Muschel entwickeln können. Die in der Vergangenheit gebauten Wehre stellen vielerorts bis heute unüberwindbare Barrieren für die Fische und weitere Fließgewässerarten dar.

In der Pressemitteilung des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MLUK) vom 29. März 2023 weist Stiftungs-Geschäftsführer Dr. Holger Rößling besonders auf die Expertise der Angler beim LIFE Bachmuschel-Projekt hin: „In Fließgewässern, wo die Bachmuschel heute ausgestorben ist, werden wir sie wieder ansiedeln. Damit betreten wir in Brandenburg Neuland und wenden dafür bereits in Schweden bewährte Methoden an. Dabei werden wir auch den Wirtsfischen Groppe und Elritze helfen. Unser besonderer Dank gilt hierbei dem Landesanglerverband, der uns bereits bei der Antragstellung beraten hat und auch im Projekt unterstützen wird.“

Die komplette Pressemitteilung des MLUK ist hier abrufbar.

Die Stepenitz in der Prignitz ist eines der elf Fließgewässersysteme, in denen der Bachmuschel geholfen wird. Vor allem der Ausbau und die Begradigung von Gewässern mit der Beseitigung von Totholz, Wasserpflanzen und Ufergehölzen die Lebensräume und -bedingungen der Bachmuschel deutlich verändert. Weil Gewässerrandstreifen und Gehölze an vielen Flüssen und Bächen fehlen, gelangen nicht nur Sedimente, sondern auch Nährstoffe und Reste von Pflanzenschutzmitteln von den Feldern direkt in die Gewässer. Auch das Fehlen geeigneter Wirtsfische setzt den Muschelbeständen zu.

© Fotos: Stiftung NaturschutzFondsBrandenburg