Für den Erhalt ihres Bestandes – Die Aale sind im Wasser

Im ganzen Land Brandenburg wurden gestern etwa eine Million Glasaale von Anglern des Landesanglerverbandes Brandenburg in geeignete Gewässer, das sind solche, aus denen sie zum Laichen auch wieder abwandern können, entsprechend der Hektarzahl eingesetzt. Dabei ist es wichtig, dass einige Grundsätze für den Empfang, den Weitertransport an die Gewässer und das Aussetzen der Glasaale, beachtet werden.

Seit Ende der 1980-iger Jahre werden erhebliche Bestandsrückgänge der Aale in den natürlichen Gewässern beobachtet. Um diese Art zu erhalten und fangfähige Bestände aufzubauen, ist es notwendig, die im Gegensatz zu früheren Jahren geringen Mengen an Aalbesatzmaterial mit hoher Effektivität in die Binnengewässer auszusetzen. Das erfordert von unseren Bewirtschaftungskollektiven und den vielen ehrenamtlichen Gewässerwarten in den Vereinen, die Aale schnell, sicher und schonend an die Gewässer zu transportieren und auszusetzen. Zudem ist Aalbesatz, wir bevorzugen seit Jahren Glasaale, eine sehr teure Angelegenheit.

Glasaale werden in luftdicht abgeschlossenen Styroporkisten auf Schalen mit Sauerstoffüberschichtung transportiert. Wenn sie beim Landesanglerverband ankommen, haben sie bei Lieferung aus Frankreich eine Transportdauer von fünfzehn bis zwanzig Stunden hinter sich. Es gilt also, die letzte Etappe ihrer Reise bis zum Aussetzen schnell und sicher zu absolvieren. Das heißt, die Kisten sind sofort und ohne Verzögerung aufzuteilen und schnellstmöglich zu den Gewässern zu bringen. Da häufig nur kleine Posten in unsere Gewässer gesetzt werden, dürfen die Kisten nur vor Ort und nacheinander geöffnet werden.

„Alle am Aussetzen beteiligten Mitglieder müssen sich diesen Grundsatz zu Eigen machen und immer zum Wohl der kleinen Aale handeln.“

(Dr. Klaus Piesker, Vizepräsident des Landesanglerverbandes Brandenburg)

Mit Öffnen der Kisten wird die Sauerstoffübersättigung beseitigt und es gilt, die Glasaale ohne Zeitverlust auszusetzen. Alle am Aussetzen beteiligten Mitglieder müssen sich diesen Grundsatz zu Eigen machen und immer zum Wohl der kleinen Aale handeln. Jeglicher unnötige Zeitverlust, grober Umgang mit den Aalen und lange Transportzeiten nach dem Öffnen der Kisten können zu erheblichen Verlusten nach dem Aussetzen führen. Eine sachgemäße Vorgehensweise ist von größter Bedeutung.

  • Durch Entfernen des Deckelklebebands wird der Deckel geöffnet. Dadurch wird die Sauerstoffüberschichtung beseitigt.
  • Um den Temperaturausgleich zu erreichen, wird in jede Schale aus der die Glasaale besetzt werden, etwa ein halber bis ein Liter Wasser aus dem zu besetzenden Gewässer gegeben und bei Besatzterminen Ende März bis Mitte April etwa zehn bis fünfzehn Minuten gewartet. Da die Temperaturunterschiede in dieser Zeit sehr gering sind, reicht diese Zeit aus. Bei höheren Wassertemperaturen in den Besatzgewässern sollte länger gewartet werden. Temperaturunterschiede zwischen Besatzkiste und Gewässer bis fünf Grad Celsius werden von den Aalen ohne Probleme vertragen.
  • Ist der Temperaturausgleich erfolgt, werden die Aale durch Umstülpen der Schalen in die Styroporkiste oder ein anderes großflächiges Gefäß entleert. Ein Aufschneiden der Abdeckplaste in den Schalen wird dadurch verhindert und die komplette Kiste kann für nachfolgende Transporte wiederverwendet werden.
  • Aus der Kiste können die Glasaale in kleinen Posten, gut verteilt ins Gewässer entlassen werden.
  • Die Kisten werden, je nach Bedarf, immer nacheinander geöffnet und die Glasaale entsprechend dieser Vorgehensweise ausgesetzt.

Die Besatzaktion muss sicher, schnell und nach den Besatz-Richtwerten erfolgen. Je besser uns das gelingt, umso mehr können wir zum Erhalt und zur Stabilisierung der natürlichen Aalbestände beitragen und leisten damit einen bedeutenden Beitrag zum Naturschutz. In der nächsten Woche werden Angler in Brandenburg noch einmal Glasaale besetzen. Presseanfragen dazu bitte an: m.weichenhan@lavb.de.

„In the Media“ – Presseschau

In folgenden Medien wurde über den Glasaalbesatz berichtet.

© Fotos: Marcel Weichenhan