In unseren Seen und Fließgewässern kommen viele verschiedene Friedfische vor. Einige sind so einzigartig, dass man sie leicht erkennen kann. Doch es gibt auch Fischarten, die sich sehr ähneln und nur beim genaueren Hinsehen zu unterscheiden sind. Der Blei (Abramis brama) ist leicht mit der Güster (Blicca Bjoerkna) zu verwechseln, die Plötze (Rutilus rutilus) mit der Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus), Aland (Leuciscus idus), Döbel (Squalius cephalus) und Rapfen (leuciscus aspius) miteinander sowie die Karausche (Carassius carassius) mit dem Giebel (Carassius gibelio) und auch der Wels (Silurus Glanis) mit dem Zwergwels (Ameiurus nebulosus) oder der Quappe (Lota lota).
Auch wenn die Unterscheidung von Fischarten manchmal schwierig ist, gehört es dazu, dass man die Arten unterscheiden kann. Das sollte der Anspruch sein, wenn man sich als einen „echten Angler“ bezeichnen möchte. Gerade bei jüngeren Anglern kommt es häufig zu Verwechslungen von Fischarten, da für sie schnell der Fang von Raubfischen im Vordergrund steht und sie so die einzelnen Friedfischarten nicht mehr kennenlernen. In der neuen Ausgabe des „Märkischen Anglers“ haben wir deshalb die Doppelgänger in unseren Gewässern am Haken.
Umweltbildung geht weiter
Im Rahmen des Projektes „Flusslandschaft der Jahre 2024/25“ führte der Landesanglerverband Brandenburg e.V. (LAVB) in den vergangenen zwei Jahren an der Grundschule Geschwister Scholl in Perleberg mehrere Projekttage zur Wiederansiedlung von Lachs und Meerforelle durch. Vielen Anwohnern entlang der Stepenitz ist gar nicht bewusst, welcher Schatz bei ihnen vor der Haustür liegt und welche Anstrengung unternommen wurden, um den Zustand der Stepenitz zu verbessern und die Rückkehr von Lachsen und Meerforellen zu ermöglichen.
Mit dem Projekttag trägt der Landesanglerverband dazu bei, die Bevölkerung für die ökologische Bedeutung unserer Flüsse zu sensibilisieren. Dabei wird nicht nur viel Wissen vermittelt, sondern es werden auch unvergessliche Erlebnisse und ein Bezug zur Fischfauna und ihrer Gewässer hergestellt. Dieses Umweltbewusstsein trägt hoffentlich irgendwann zum weiteren Rückbau von Kleinwasserkraftanlage bei. Wir hoffen, dass diese Pilotprojekttage in Zukunft an noch mehr Schulen in der Prignitz von Interessierten vor Ort fortgesetzt werden.
Seit 1999 läuft im Stepenitz-System ein groß angelegtes gemeinsames Wiederansiedlungsprojekt des Landesanglerverbandes Brandenburg e.V., des Instituts für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow und des „Fario“ e.V. für den Atlantischen Lachs und die Meerforelle. Am 22. März 2024 wurde die Stepenitz vom Deutschen Angelfischerverband e.V., den Naturfreunden Deutschlands e.V., zusammen mit dem Landesanglerverband Brandenburg e.V., dem „Fario“ e.V. und den Naturfreunden Brandenburgs e.V., als „Flusslandschaft der Jahre 2024/25“ ausgerufen.
Oderangeltage für die Wissenschaft
Auch in diesem Jahr wollen wir alle Mitglieder des Landesanglerverbandes Brandenburg e.V. (LAVB) dazu ermuntern, an der Aktion „Angeln für die Wissenschaft an der Oder“ teilzunehmen. Das Event findet am 1. und 2. November 2025 an der gesamten Stromoder (Hauptstrom) von der Neißemündung in Ratzdorf bis Mescherin statt. Die Wahl des Angelplatzes und der genaue Zeitpunkt des Angelausfluges an dem Wochenende bleiben ganz euch überlassen. Es ist nicht vorgegeben, ob ihr Ansitz- oder Spinnangeln betreibt, ob es auf Raub- oder Friedfisch geht. Entscheidend ist allein, an dem Aktionswochenende an der Stromoder angeln zu gehen und im Anschluss das ausgefüllte Fangblatt zur Verfügung zu stellen.
Eure Beteiligung ist sehr wichtig, denn durch die Angelfischerei werden vielfach Arten und Größen erfasst, die bei wissenschaftlichen Erhebungen oft unterrepräsentiert sind. Voraussetzung für die Teilnahme sind natürlich ein gültiger Fischereischein und eine Angelberechtigung für die Oder. Für diejenigen unter euch, die bisher keine Berechtigung zum Angeln an der Oder haben und sich dennoch gerne an dieser Aktion beteiligen wollen, bieten wir wieder die einmalige Gelegenheit einer vergünstigten Tageskarte für nur einen Euro.
Weitere Themen
Weitere Themen sind unter anderem die Veranstaltungen der Meeresangler und der Castingsportler sowie ein ausführlicher Bericht zum diesjährigen Kinder- und Jugendtag. Unser Redakteur Ralf Behnke stellt ein leckeres Fischrezept vor und LAVB-Hauptgeschäftsführer Andreas Koppetzki konstatiert: „Wer angelt, hat mehr vom Leben.“ Alles Wissenswerte aus der Fischereiforschung, von der Berufsfischerei und vom Forum Natur Brandenburg e.V. (FNB) erwartet Euch wie immer in unserer Beilage „Der Märkische Fischer“. Das alles und noch viel mehr findet Ihr in der neuen Ausgabe des „Märkischen Anglers“, die in den letzten Tagen ausgeliefert wurde. Viel Spaß beim Lesen und Blättern!
Hier sind alle bisherigen Ausgaben des „Märkischen Anglers“ seit 2008 online abrufbar.
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